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Jahresabschluss erstellen – wie dein Team effizienter arbeitet


Was macht den Jahresabschluss für Finanzteams zur größten Herausforderung des Jahres? In erster Linie natürlich die Anfälligkeit für Fehler, denn die unzureichende oder unstrukturierte Organisation kann schnell zu Nachteilen das Unternehmen führen. Stress und unnötiger Mehraufwand sind die Folgen.

Um das zu vermeiden, setzen Finanzverantwortliche heute auf klare, automatisierte Prozesse mit den richtigen Tools und einer strukturierten Aufgabenverteilung.

In diesem Artikel zeigen wir dir, was dein Unternehmen im Detail braucht, um den Jahresabschluss stressfrei, effizient und konform zu erstellen – und sich schnell wieder anderen Themen zu widmen.

Welche Unternehmen sind zur Erstellung des Jahresabschlusses verpflichtet?

Der Jahresabschluss dient der Darstellung der finanziellen Ist-Situation eines Unternehmens und bringt als solcher wertvolle Einsichten mit sich. 

Doch nicht jedes Unternehmen ist per Gesetz verpflichtet, einen vollumfänglichen Abschluss zu erstellen. Welche Bestandteile inkludiert sein müssen, wird durch die Größe des Unternehmens sowie die einhergehenden Anforderungen bestimmt. Wer welche Form erstellen muss, zeigt die tabellarische Übersicht.

Wer?Was?PublizitätspflichtFristen für den Jahresabschluss
Einzelkaufleute und OHG (nach HGB)Bilanz (verkürzt)
Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt)
Nach §26 4a HGB: Verkürzter Jahresabschluss,
Verkürzte GuV
Kleine Kapitalgesellschaften
(Bis 12 Mio. Euro Umsatz, 6 Mio. Euro Bilanzsumme, Mitarbeiter < 50)
Bilanz (verkürzt)
Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt)
Anhang (verkürzt)
Verkürzter Jahresabschluss,
verkürzter Anhang
Aufstellungsfrist: 6 Monate nach Bilanzstichtag
Einreichungsfrist: 12 Monate nach Bilanzstichtag
Mittelgroße Kapitalgesellschaften
(Bis 40 Mio. Euro Umsatz oder 20 Mio. Euro Bilanzsumme oder Mitarbeiter < 250)
Bilanz (verkürzt)
Gewinn- und Verlustrechnung (verkürzt)
Anhang (verkürzt)
Lagebericht
Jahresabschlussprüfung durch Wirtschaftsprüfer
Bericht des Aufsichtsrates
Verkürzter Jahresabschluss,
verkürzter Anhang,
verkürzter Lagebericht,
Vorschlag Gewissnverwendung
Aufstellungsfrist: 3 Monate nach Bilanzstichtag
Einreichungsfrist: 12 Monate nach Bilanzstichtag
Große Kapitalgesellschaften
(2 der 3 Kriterien der mittelgroßen Kapitalgesellschaften)
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Lagebericht
Prüfung durch Wirtschaftsprüfer
Bericht des Aufsichtsrates
Ja, in vollständiger FassungAufstellungsfrist: 3 Monate nach Bilanzstichtag
Einreichungsfrist: 12 Monate nach Bilanzstichtag
Kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften
(Börsennotiertes Unternehmen oder Konzern)
Bilanz
Gewinn- und Verlustrechnung
Anhang
Lagebericht
Prüfung durch Wirtschaftsprüfer
Bericht des Aufsichtsrates
Kapitalflussrechnung
Eigenkapitalspiegel
Ja, in vollständiger FassungAufstellungsfrist: 3 Monate nach Bilanzstichtag
Einreichungsfrist: 12 Monate nach Bilanzstichtag

Was beinhaltet der Jahresabschluss?

Jahresabschluss ist nicht gleich Jahresabschluss. Während für Einzelunternehmer eine Gewinn- und Verlustrechnung genügt, sind etwa börsennotierte Unternehmen zur Erstellung eines vollumfänglichen Jahresabschlusses verpflichtet. Die folgenden Bestandteile werden je nach Unternehmensform relevant: 

  • Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) – Zur Darstellung der Ertragslage: Einnahmen und Aufwendungen werden gegenübergestellt, um den Gewinn von Personengesellschaften oder Kapitalgesellschaften in einer Periode aufzuzeigen.
  • Bilanz – Zur Darstellung der Vermögenslage: Die Gegenüberstellung von Aktiv- und Passivseite, also Verwendung und Herkunft der Mittel, gibt Auskunft über das Vermögen und die Schulden.
  • Anhang – Zur Erklärung der vorherigen Dokumente: Der Anhang informiert über bestimmte Teile der GuV-Rechnung und der Bilanz.
  • u.U. Kapitalflussrechnung – Zur erweiterten Darstellung der Finanzlage (Kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaft): Die KFR, auch Cashflow-Rechnung genannt, dient transparenten Darstellung der Zahlungsströme, insbesondere Ursachen für die Veränderungen in der Liquidität eines Unternehmens. Sie stellt Auszahlungen und Einzahlungen während einer zeitlichen Periode dar. Nach § 293 Abs. 1 Satz 1 HGB sind Konzerne und nach § 264 Abs. 1 Satz 2 HGB kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften zur Aufstellung verpflichtet
  • U. Eigenkapitalspiegel – Zur Darstellung der Eigenkapitalbestandteile und deren Veränderungen während des Geschäftsjahres: Konzerne und kapitalmarktorientierte Kapitalgesellschaften sind nach den oben genannten Vorschriften auch zur Aufstellung eines Eigenkapitalspiegels verpflichtet.
  • u.U. Lagebericht – Zur Darstellung des Geschäftsverlaufs, des Ergebnisses, der Lage und der Risiken eines Unternehmens: Der Umfang und Inhalt ist von der Unternehmensgröße abhängig. Lediglich kleine Kapitalgesellschaften müssen keinen Lagebericht zum Jahresende für den Jahresabschluss erstellen.

Probleme beim Jahresabschluss – und wie man sie vermeidet

Probleme beim Jahresabschluss – und wie man sie vermeidet

Die meisten Konflikte, die bei der Vorbereitung und Erstellung des Jahresabschlusses entstehen, lassen sich ganz klar vermeiden. Voraussetzungen dafür sind, dass Dein Team strukturierte, mit IT-Tools gestützte Prozessen einsetzt.

Werfen wir einen Blick auf die leicht vermeidbaren Pain Points beim Jahresabschluss.

Langwierige Kommunikationsprozesse bei “scheinbaren Kleinigkeiten”

Zu der Vorbereitung von Deinem Jahresabschluss gehört auch die Abschließung der Buchhaltung. Das Sortieren, Beschaffen und Erfassen aller notwendigen Belege wird dabei oftmals zum Hindernis und sorgt für unnötige Zeitverzögerungen.

Die Digitalisierung und Automatisierung der Buchhaltung ist eine meist leicht umzusetzende Lösung. Moss unterstützt Unternehmen mit intelligenter Software dabei, den Übergang reibungslos zu gestalten.

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Zeitdruck und Stress mit den Kollegen

Sobald die Deadlines näherrücken und geplante Etappenziele des Jahresabschlusses nicht erreicht werden, sind Stress und Zeitdruck vorprogrammiert.  Da du und deine Finanzkollegen noch eine Menge Arbeit vor sich haben, ist ein positiver Teamgeist gefragt. Klare Strukturen und Absprachen, die keinen Raum für Fehlinterpretationen lassen, sind dafür unvermeidbar.

Überforderung von Kollegen wegen mangelndem Know-how

Für viele Aufgaben beim Jahresabschluss sind ein immenses Fachwissen und viel Erfahrung erforderlich. Jedes Teammitglied sollte seinen Talenten entsprechend gefördert und beauftragt werden.  Wird nicht sichergestellt, dass Aufgaben gemäß des nachgewiesenen Know-hows zugeteilt werden oder zumindest fixe Ansprechpartner für komplexe Fragen zur Verfügung stehen, können leichter Fehler entstehen.

Verpasste Deadlines und Termine, die zu höheren Kosten führen

Die Zusammenarbeit mit einem Steuerberater und Wirtschaftsprüfer ist für den Abschluss unerlässlich. Doch gerade zum Ende des Jahres sind die begehrten Slots schnell gebucht. Führt ein Problem dazu, dass eine Deadline verpasst und ein Termin nicht wahrgenommen werden kann, müssen die Dienstleister trotzdem bezahlt werden.

Teilweise kann es schwer werden, überhaupt noch einen Termin, notfalls sogar mit einem anderen Steuerberater, zu bekommen.

Tipps aus der Praxis: Was du für eine effiziente Jahresabschlusserstellung brauchst

Tipps aus der Praxis: Was du für eine effiziente Jahresabschlusserstellung brauchst

Es ist im Grunde nicht so schwer, einen Jahresabschluss so zu organisieren, dass er effizient und zeitsparend abläuft. Alles, was du dafür brauchst, sind die drei nachfolgenden Elemente.

Klare, einheitliche Prozesse und smarte Tools

Alle Aufgaben, die repetitiver Natur sind, sollten weitestgehend automatisiert werden. Du kannst dafür Software-Tools zur Unterstützung nutzen.

Mit Moss erledigen Unternehmen viele Schritte zum Abschluss der Buchhaltung und zur Vorbereitung des Jahresabschlusses schnell und digital. Eingangsrechnungen werden erfasst, der Beleg eigenständig von dem verantwortlichen Mitarbeiter aufgefordert und dann automatisch der passenden Kostenstelle zugeordnet. Steht dann der Monats- oder Jahresabschluss an, braucht das Finanzteam die bereits eingeordneten Daten nur zu prüfen und an den Steuerberater weiterzuleiten. Dafür kommt das DATEV-Format zum Einsatz, welches eine spielend leichte Kommunikation mit anderen Software-Lösungen ermöglicht.

Aneignung des notwendigen Fachwissens

Ganz klar: Ein erfolgreicher Jahresabschluss braucht kompetente Finanzexperten, die das notwendige Fachwissen mitbringen. Besonders bei stark wachsenden Unternehmen sollte zudem geprüft werden, ob mittlerweile andere Pflichten für die Erstellung der Bilanz und die Rechnungslegung anfallen.

Die rechtlichen Anforderungen des Jahresabschlusses sollten daher weit im Voraus auf die Anforderungen der IFRS und des HGB analysiert werden. Fällt etwa erstmalig ein Abschluss nach konzernrechtlichen Vorgaben an, müssen Weiterbildungen organisiert oder zusätzliches Personal engagiert werden. Womöglich bedarf es gar zusätzlicher spezialisierter Steuerberater.

Fixe Team- und Organisationsstruktur

Um einen unproblematischen Jahresabschluss erstellen zu können, sind Teamarbeit und Struktur gefragt. Tätigkeiten müssen klar eingegrenzt und zugeteilt werden. Am besten wird in Deinem Team zwischen Lead- und operativer Tätigkeit unterschieden:

  • Lead-Tätigkeit: Die für das Finance-Team und den Jahresabschluss verantwortliche Person nimmt eine Führungsrolle ein.  Eine hohe Fach-, Führungs- und Organisationskompetenz ist vorausgesetzt.
  • Operative Tätigkeit: Darunter fallen alle Aufgaben, die mit der tatsächlichen Erstellung eines Jahresabschlusses zusammenhängen inklusive aller Vorarbeiten wie das Sortieren der Belege, die Zuordnung der Kostenstellen, die Erfassung aller Bilanzposten und Prüfung der Umsatzsteuern.

Eine klare Rollenverteilung ist das A und O

Jedes Team-Mitglied muss seinen Talenten und Fähigkeiten entsprechend eingesetzt werden. Fachlich qualifizierte Führungskräfte sollten alleine als Lead-Akteur tätig sein, um bei Fragen und Komplikationen den operativen Akteuren beratend zur Seite zu stehen.

Priorisiere die Aufgaben entlang der Checklisten

Sind Aufgaben und Rollen für den Jahresabschluss klar verteilt, sollte eine einheitliche, standardisierte Priorisierung der einzelnen Arbeitsschritte eingeführt werden.

Zentrale IT-Anwendungen für effiziente Verteilung von Informationen

Die Verwendung von einheitlichen und zentral verfügbaren IT-Lösungen zur Unterstützung erlaubt eine effiziente Verteilung der notwendigen Daten.

Smarte Prozesse mit der passenden Software – wie du sie findest und entwickelst

Prozesse und Tools sind wichtig, um den Jahresabschluss in möglichst effizienter Form zu erstellen. Da wahrscheinlich auch Dein Unternehmen individuell agiert, müssen Dein Team und du eigene Prozesse entwickeln, die an Euer Geschäftsmodell, Eure Branche und Eure Firmenstruktur angepasst sind.

Dabei sind Eigenschaften, wie Rechtsform, Anzahl der Rechnungen oder die bereits eingesetzte Buchhaltungssoftware maßgebend. Die folgenden drei Tipps können Dir dabei helfen:

1. Schritt: Ist-Aufnahme der aktuellen Prozesse

Bevor Dein Team loslegt und eigene Prozesse entwickelt, ist eine Bestandsaufnahme der bisherigen Prozesse sinnvoll. Folgende Fragen helfen Dir bei der Bewertung der bestehenden Prozesse:

  • Wer ist für diesen Arbeitsschritt verantwortlich und ist er qualifiziert?
  • Wird der geplante Arbeitsschritt in der Praxis tatsächlich so ausgeführt oder hat sich eine andere Praxis etabliert?
  • Lassen sich Teilschritte womöglich kombinieren, um doppelte Arbeiten zu vermeiden?
  • Lässt sich dieser Schritt problemlos auf andere Abteilungen und Gesellschaften übertragen oder ist er zu individuell?
  • Lässt sich dieser Schritt womöglich automatisieren?

Sowohl in der Buchhaltung als auch in der Vorbereitung des Monats- und Jahresabschlusses, erlauben smarte IT-Anwendungen mittlerweile die Automatisierung eines bemerkenswerten Teils der Arbeiten.

2. Schritt: Neue Prozesse für den Monatsabschluss testen und optimieren

Basierend auf deinen Ergebnissen, gilt es neue, bessere Prozesse zu entwickeln. Berücksichtige dabei alle oben aufgeführten, wichtigen Elemente für den effektiven Jahresabschluss. Alles was sich automatisieren lässt, sollte automatisiert werden. Effiziente Finanzteams vertrauen auf eine Reihe von Software-Lösungen wie beispielsweise den folgenden:

  • Projektmanagement-Tools wie Trello oder Asana
  • Team Chats, wie Slack oder Microsoft Teams
  • Google Docs für das Teilen von SOPs, Dokumenten und Notizen
  • Automatisierungssoftware wie Moss zur vorbereitende Zuordnung für Konten inkl. DATEV-Export für den Steuerberater

Teste die Prozesse am besten im kleinen Rahmen, zum Beispiel beim Monatsabschluss, bevor du sie standardisierst, unternehmensweit einführst und beim Jahresabschluss anwendest.

3. Schritt: Keep it Simple – die besten Prozesse festhalten und weitläufig standardisieren

Die aus Schritt 2 entstandenen Prozesse sollten als unternehmensweite Hilfen und Vorlagen eingeführt werden, bevor der Jahresabschluss erstellt wird.  Eine einheitliche Standardisierung ist eine der wichtigsten Voraussetzungen dafür, dass die neuen Prozesse unternehmensweit effektiv eingesetzt werden können.

Umso allgemein zutreffender die Beschreibung der Prozesse in den Unterlagen ist, umso positiver ist ihr Beitrag zur effizienten Jahresabschlusserstellung. Achte mit deinem Team also darauf, dass die Prozesse so gestaltet sind, dass sie problemlos und ohne viel Vorwissen in 10 vergleichbaren Kapitalgesellschaften angewandt werden können. Nur dann ist der Mehrwert der Prozesserstellung für dein Unternehmen gewährleistet, da sie so einfach auf andere Abteilungen oder Unternehmen angewandt werden können.

Wie wird der Jahresabschluss erstellt – eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Fast Close

Wie wird der Jahresabschluss erstellt - eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Fast Close

Du weißt nun, worauf es bei der Erstellung eines Jahresabschlusses ankommt und was du benötigst, um Chaos zu vermeiden und im Team möglichst effizient zu können.

Werfen wir einen Blick darauf, wie dein Team die Monate vor dem Jahresabschluss und die Erstellung im Detail gestalten sollte. Hier kommt unsere Schritt-für-Schritt-Anleitung.

Phase 1 – Vorbereitung – Dauer: 2 bis 3 Monate

Zu Beginn der Vorbereitungsarbeiten, welche ungefähr vier bis sechs Monate vor dem eigentlichen Closing stattfinden sollten, solltest du zuerst eine Roadmap für den Jahresabschluss erstellen. Sind alle Prozesse standardisiert, kannst du sie dafür in einer Reihenfolge anordnen und dein Team so organisieren. So ist zu jeder Zeit klar, welcher Arbeitsschritt als Nächstes folgt und der Abstimmungsbedarf wird minimiert. Die folgenden Fragen zum Jahresabschluss sollten in der Vorbereitungsphase geklärt werden:

  • Unterliegt das Unternehmen anderen rechtlichen Anforderungen und Fristen für den Jahresabschluss als im vorherigen Jahr? Falls ja, ist das zusätzliche Know-How, etwa für die Erstellung eines Konzernabschlusses, im Team vorhanden?
  • Sind alle Mitarbeiter verfügbar und Urlaube bei der Planung berücksichtigt?
  • Werden gerade noch Betriebs- oder Steuerprüfungen durch das Finanzamt durchgeführt? Welche Szenarien hätten welche Auswirkungen auf den Jahresabschluss?
  • Wann haben die Steuerberater und Prüfer noch Zeit? Wurde ihre Verfügbarkeit bei der Planung berücksichtigt?
  • Wie ist die Qualität der Daten? Sind alle Daten vorhanden oder fehlen Informationen? Sind alle Monatsabschlüsse sauber durchgeführt worden? Sind Belege sortiert und aufwendige Kleinarbeiten organisiert?
  • Wurden alle Steuersätze in der Buchführung richtig abgebildet? Sind alle Rechnungen vorhanden?
  • Sind alle Konten korrekt abgeschlossen?
  • Wurden alle Einkommensströme abgedeckt? Sind vielleicht neue dazugekommen?

Das Ziel der Planung ist es, alle organisatorischen Fragen weit im Voraus zu klären, damit dein Team sich während der Erstellung des Jahresabschlusses auf die operative Tätigkeit fokussieren kann.

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Phase 2 – Datenverarbeitung und Erstellung des Jahresabschlusses – Dauer: 1 Monat

Ungefähr 2 bis 3 Monate vor dem Closing wird der eigentliche Jahresabschluss erstellt. Hier zeigt sich, ob du und dein Team sich angemessen vorbereitet haben.

Mit smarter Automatisierung, standardisierter Organisation und einer effizienten Durchführung sollte dieser Schritt in einem Monat durchführbar sein. Werfen wir einen Blick auf die durchzuführenden Aufgaben:

Erfassung des Anlagevermögens

Zum Anlagevermögen gehört der Vermögensteil deines Unternehmens, der dem Geschäftsbetrieb dauerhaft dient und lange im Unternehmen bleibt. Dazu gehören immaterielle Vermögenswerte, Sach- und Finanzanlagen. Das sind etwa Maschinen, Grundstücke, Patente oder Mobiliar.

Wurde die Buchführung sauber vorgenommen, sind die Abschlussarbeiten für die Erfassung des Anlagevermögens überschaubar. Alle Wertveränderungen wie Abflüsse oder Abschreibungen sollten in der Anlagenbuchhaltung erfasst und damit in der Anlagenübersicht erkennbar sein.

Erfassung des Umlaufvermögens

Das Umlaufvermögen besteht aus dem beweglichen Inventar deines Unternehmens. Also allen Vermögensgegenständen, die nur kurzfristig im Unternehmen bleiben. Dazu gehören Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe, also Artikel und Produkte, die erzeugt oder verkauft werden, Büromaterialien oder Küchenutensilien. Es wird im Rahmen der Inventur zum Jahresende erfasst. Bankguthaben und Bargeldbestand gehören ebenfalls zum Umlaufvermögen und werden über die Bildung der Kontensalden erfasst.

Forderungen und Verbindlichkeiten

Verbindlichkeiten sind alle Darlehen, Anleihen, Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistung oder gegenüber anderen Unternehmen, Verbindlichkeiten aus schwebenden Steuerzahlungen sowie die sonstigen Posten, die in § 266 Handelsgesetzbuch aufgeführt werden.

Die Forderungen hingegen sind alle offenen schuldrechtlichen Vereinbarungen, die dein Unternehmen gegenüber Dritten hat. Je nach Herkunft sind die Forderungen unterschiedlichen Posten in der Bilanz zuzuordnen. Im Grunde sind sie zwischen Forderungen aus Lieferung und Leistung, also Kundengeschäften, Forderungen aus Darlehen, Hypotheken oder gegenüber Banken sowie Forderungen gegen Versicherer zu unterscheiden. Alle Forderungen werden während des Geschäftsjahres durch die laufende Buchhaltung erfasst. Bei der Erstellung des Abschlusses sind die Salden der Konten abzugleichen und zu bestätigen.

Abschreibungen

Ist bei der Erfassung des Anlagevermögens aufgefallen, dass im Laufe des Geschäftsjahres Gegenstände entnommen wurden oder einen Wertverlust erlitten haben, so sind Abschreibungen vorzunehmen. Wertminderungen des Umlaufvermögens werden im Rahmen der Inventur festgestellt und vorgenommen.

Grundlage für die Bemessung der Abschreibungen ist die gesetzlich vorgeschriebene AfA-Tabelle des Bundesministeriums für Finanzen, die jährlich aktualisiert wird. §§ 253, 255 HGB und §§ 6, 7 EStG sind zudem zu berücksichtigen. Da Abschreibungen einen Einfluss auf die Erträge einer Kapitalgesellschaft haben können, sind sie eine strategische Stellschraube des Jahresabschlusses. Die Gestaltungsmöglichkeiten solltest du daher unbedingt mit einem Steuerberater besprechen.

Rückstellungen

Um finanzielle Risiken zu deckeln, Investitionen oder Aufwendungen finanzieren, Verluste auszugleichen oder Steuern bezahlen zu können, muss dein Unternehmen Rückstellungen bilden. Da sie den Jahresüberschuss vermindern, kannst du sie ebenfalls als strategisches Element für deine Bilanzpolitik einsetzen. Doch auch dabei sind zahlreiche steuer- und handelsrechtliche Aspekte zu beachten. Um auf der sicheren Seite zu sein, sollten alle Rückstellungen nicht ohne Einbindung des Steuerberaters vorgenommen werden.

Rechnungsabgrenzungsposten

Der Jahresabschluss zeigt das wirtschaftliche Ergebnis eines Unternehmens während eines Geschäftsjahres. Alle Aufwendungen und Einnahmen müssen dementsprechend dem Geschäftsjahr zugeordnet werden. Wird etwa ein Versicherungsbeitrag gezahlt, deren Leistungszeitraum sich auch auf das folgende Geschäftsjahr erstreckt, so ist ein Rechnungsabgrenzungsposten zu bilden, um einen Teil der Kosten mit ins nächste Jahr zu nehmen. Wie du dir vorstellen kannst, kann das in einer unglaublich aufwendigen Kleinarbeit münden. Besonders kleine Beträge und Rechnungen bereiten dem Financeteams hier regelmäßig Kopfschmerzen. Ist die Buchführung aber ordentlich geführt und derartige Abgrenzungen bereits sauber zugeordnet, fällt insbesondere dieser Kleinstaufwand weg.

Moss etwa automatisiert die vorbereitende Buchhaltung mit papierlosen Prozessen und gibt dir und deinem Team mehr Zeit für’s Wesentliche.

Phase 3 – Prüfung und Absprache mit dem Steuerberater – Dauer: 1 bis 2 Monate

Ist der Jahresabschluss erstellt,  bedarf es der wichtigen Prüfung durch den Steuerberater, um eine vollständige Compliance zu gewährleisten. Alle steuerrechtlichen Fragen, die während der Jahresabschlusserstellung entstanden sind, sollten notiert und gestellt werden.

Insbesondere die strategische Ausrichtung der Bilanz im Rahmen der Gestaltungsmöglichkeiten sollten intensiv diskutiert werden. Die Voraussetzungen für die Anwendung bestimmter Gestaltungsrechte, etwa in Bezug auf den Jahresüberschuss, sind ein juristisch sensibles Thema, die einer  genauen Abstimmung mit Steuerberatern und Wirtschaftsprüfern bedürfen.

Die Ergebnisse der Compliance-Prüfung können dazu führen, dass bestimmte Schritte und Aufgaben aus Phase 2 wiederholt werden müssen. Dementsprechend solltest du die Termine mit dem Steuerberater mit einem ausreichenden zeitlichen Puffer planen.

Phase 4 – Abschluss des Geschäftsjahres

Geben Steuerberater und Wirtschaftsprüfer grünes Licht, ist der finale Jahresabschluss zu erstellen und beim Finanzamt einzureichen. In Abhängigkeit von der Rechtsform und der Unternehmensgröße ist neben der Abgabe beim Finanzamt im Rahmen der Fristen eine Veröffentlichung von Bilanz, GuV-Rechnung, Abschlussbericht vorzunehmen.

Neigt sich die Arbeit um den Jahresabschluss dem Ende zu, können dein Team und du den Ablauf und die verwendeten Prozesse evaluieren. Gab es irgendwo Optimierungspotenzial oder sind vermeidbare Fehler gemacht worden? Fasse die Ergebnisse zusammen und ziehe daraus die notwendigen Lehren für den nächsten Jahresabschluss.

Bereits zum nächsten Monatsabschluss hast du die Möglichkeit, deine neuen Erkenntnisse einzubringen und es noch besser zu machen.

Moss – dein Tool für den Fast Close im Jahresabschluss

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Beim Jahresabschluss erstellen sind Vorbereitung und die Organisation deines Teams mit Prozessen und Tools das A und O für den Erfolg. Die Automatisierung sich wiederholender Aufgaben ist dabei besonders vorteilhaft.

Moss verfügt über zahlreiche Features, die dir und deinem Team den Jahresabschluss erleichtern können. Die Sortierung von Belegen und die Zuordnung zu Kostenstellen im Rahmen der vorbereitenden Buchhaltung sind nur zwei davon.

Wenn du für einen Monats- und Jahresabschluss etliche Stunden Zeit ersparen möchtest, dann wirf einen Blick auf unsere Feature-Übersicht.

Amelie Orterer
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